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Vom Stadtzentrum kommend erblickt man im Norden der Altstadt die unverwechselbare Gestalt des Augsburger Domes: Im Westen der alte ottonischen Bau (995-
Über die Frühzeit des Domes ist man schlecht unterrichtet, denn im 5. Jahrhundert n. Chr. gab es an der Stelle des Domes noch römische Wohnbebauung.
Ein erster Großbau, der zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert entstand und vielleicht als Kirchenbau interpretiert werden kann, fand sich bei Ausgrabungen in der Krypta und im Mittelschiff.
994 stürzte der Dom ein und kam durch Hilfe der Kaiserin Adelheid, Witwe von Otto I., zum Wiederaufbau, der 1065 mit der Weihe des Westchoraltares abgeschlossen war. Die Mittelschiffswände stammen noch aus dieser Zeit. Die Türme wurden zwischen 1070 und 1075 an die Seitenschiffe angebaut.
Im 14. Jahrhundert wurde der Dom dank der enormen Stiftungen des Kustos Konrad von Randegg gotisiert:
In der Barockzeit baute man an der nördlichen und südlichen Langhausseite vier Kapellen an. Erhalten hat sich nur die Marienkapelle, die 1720 von Gabriel de Gabrieli errichtet wurde.
Von der barocken Ausstattung hat sich kaum etwas erhalten, denn von 1852-
1962 errichtete Josef Henselmann die Bronzegruppe einer Kreuzigung mit den zwölf Aposteln, den er 1985 um die alttestamentlichen Figuren erweiterte. 2001 wurde ein neues Bronzeportal von Max Faller geweiht.
Dieser Text wurde vom früheren „summus custos“ des Doms verfasst, Domkapitular Karlheinz Knebel. Er ist im November 2017 verstorben.
Das alte Bronzeportal
Die alte Bronzetür des Augsburger Doms ist eines von 12 bedeutenden romanischen Bronzeportalen Europas und zählt zu den besten Zeugnissen mittelalterlicher Gießkunst nördlich der Alpen.
Um das Portal vor weiterer Zerstörung durch Luftschadstoffe zu schützen wurde es 2002 ausgebaut und in das Augsburger Diözesanmuseum St. Afra verbracht.
Die ungleich großen Türflügel sind mit 35 gegossenen Bronzereliefs geschmückt und zusammen mit der Bernwardstüre von 1015 im Hildesheimer Dom eines der ältesten Bronzeportale mit figürlichen Darstellungen. Das Augsburger Bronzeportal wurde wahrscheinlich für den 995 bis 1006 neu erbauten ottonischen Dom geschaffen. Ursprünglicher Standort war vielleicht die Ostseite, da sich hier ein großer Vorhof befand.